Bodenpflanzen des Waldes

Lebensraum für Pflanzen

Naturnahe Wälder aber mit einem Mosaik an feuchten und trockenen, hellen und dunklen, nährstoffreichen und nährstoffarmen, steinigen und sandigen oder kalkreichen Stellen sind wahre Rückzugsgebiete für Blütenpflanzen. Die Gründe liegen in der Vielfalt der für Pflanzen wichtigen Komponenten ihres Lebensraumes. Wachstum und Entwicklung der Einzelpflanzen sowie die Zusammensetzung von Pflanzengesellschaften sind in entscheidender Weise von den Licht-, Wärme-, Feuchtigkeits- und Nährstoffverhältnissen abhängig.

In den Laubwäldern entwickelt sich im Frühjahr vor der Laubentfaltung eine üppige Bodenflora aus Frühblühern. Die Blütezeit dieser lichtbedürftigen ist schnell zu Ende. Mit der Entfaltung des Laubdaches beginnt die Schattenzeit im Buchenwald. Die Blütenpflanzen des sommerlichen Laubwaldes sind deshalb durchwegs „Schattenpflanzen“.

Auch der Untergrund entscheidet über die Blütenflora unserer Wälder. Auf Kalkgesteinen zum Beispiel wachsen andere Pflanzen als auf Silicat- oder sauren Sandböden. Deshalb teilt man die Pflanzen in Kalkliebende und Kalkmeidende Arten ein. Kalkliebende Pflanzen des Waldes sind zum Beispiel: Bärenlauch, Waldbingelkraut, Akelei, Lungenkraut usw. Säureliebende Blütenpflanzen sind dagegen: Heidelbeere, Preiselbeere, Besenheide, Glockenheide, oder die Krähenbeere. Viele Blütenpflanzen werden von Insekten bestäubt. Zwischen Blumen und Insekten haben sich vielfache Abhängigkeiten entwickelt. Das aussterben einer Pflanzenart zieht immer auch das Aussterben von Dutzenden Insektenarten nach sich.

Frühblüher

Im zeitigen Frühjahr, Wochen bevor die Obstbäume blühen und der Wald ergrünt, erscheinen als Boten des einziehenden Frühlings die Frühblüher. Als die ersten Blumen des Jahres sind sie den Menschen besonders ans Herz gewachsen. Wie kommt es aber, dass sie so lange vor den andern wachsen und blühen? Alle diese Pflanzen dauern im Boden mit unterirdischen Teilen aus, an denen die Sprosse und Blüten des Frühjahrs bereits im vorhergehenden Herbst als Knospen angelegt und in denen Nahrungsstoffe gespeichert sind. So haben sie einen Vorsprung, der ihnen das zeitige Austreiben ermöglicht.

Die Frühblüher im Laubwald sind ökologische Spezialisten. Sie können ihren Lebenszyklus in die schmale Zeitspanne zwischen Schneeschmelze und Belaubung der Bäume verlegen, wenn es einerseits nicht mehr zu kalt ist und sie andererseits noch genügend Licht erhalten. Was befähigt die etwa zwei Dutzend Frühblüher, sich so früh im Jahr so rasch zu entwickeln? Bei den Frühblühern in unseren Laubwäldern handelt es sich um mehrjährige Pflanzen. Mit unterirdischen Pflanzenteilen Knollen oder Zwiebeln überdauern sie den Winter.

Die Frühjahrsblüher stehen mit Insekten, die als flugfähige Tiere überwintern, in enger Beziehung. Für Schmetterlinge wie den Kleinen Fuchs und den Zitronenfalter sind sie die ersten Nektarquellen des Jahres. Marienkäfer naschen den ersten Zuckersaft, und Bienen und Hummeln leben davon. Auffälligerweise tragen viele Frühblüher wie das Scharbockskraut und das Leberblümchen die Blütenfarbe Gelb und Blauviolett. Es sind die Farben, welche die Insekten am besten sehen können. Nektar gegen Pollentransport lautet die Beziehung.

Hier eine kleine Auswahl von klassischen Frühblühern

01 Löwenzahn Photo-ER 02 Schuppenwurz Photo-ER 03 Scharbockskraut Photo-ER

04 Baustern Photo-ER 05 Nieswurz stinkende Photo-ER 06 Pestwurz rote Photo-ER

Blütenpflanzen

Naturnahe Wälder aber mit einem Mosaik an feuchten und trockenen, hellen und dunklen, nährstoffreichen und nährstoffarmen, steinigen und sandigen oder kalkreichen und kalkfreien Stellen sind wahre Rückzugsgebiete für Blütenpflanzen. Die Gründe liegen in der Vielfalt der für Pflanzen wichtigen Komponenten ihres Lebensraumes. Wachstum und Entwicklung der Einzelpflanzen sowie die Zusammensetzung von Pflanzengesellschaften sind in entscheidender Weise von der Licht-, Wärme-, Feuchtigkeits- und Nährstoffverhältnissen abhängig. Dabei spielt aber auch der Wettbewerb der Pflanzen untereinander eine grosse Rolle. Einige Gräser können beispielsweise auf Wiederaufforstungsflächen Baumsetzlinge so wirkungsvoll überwuchern, dass sie eingehen.

Das Licht

In den Laubwäldern entwickelt sich im Frühjahr vor der Laubentfaltung eine üppige Bodenflora aus Frühblühern. Diese besondere pflanzliche Lebensform benötigt für den Schnellstart im Frühjahr unterirdische Reserven in Form von Speicherorganen. Die Blütezeit dieser Lichtbedürftigen Pflanzen ist schnell zu Ende. Mit der Entfaltung des Laubdaches beginnt die Schattenzeit im Buchenwald. Die verfügbare Lichtmenge beträgt dann am Boden nur noch etwa 0,1 % des Freilandlichts. Die Blütenpflanzen des sommerlichen Laubwaldes sind deshalb durchwegs Schattenpflanzen.

Hier eine kleine Auswahl von Blütenpflanzen

01 Frühlingsblatterbse Photo-ER 02 Hahnenfuss Photo-ER 03 Akelei Photo-ER

04 Weidenröschen Photo-ER 05 Kratzdistel Photo-ER 06 Fingerhut roter Photo-ER

Begleitende Waldpflanzen

Der Wald wäre nicht das was er ist, ohne die Blumen des Unterholzes, die eine geraume Weile vor den Bäumen den nahenden Frühling ankündigen. Es wäre auch viel ärmer ohne die dunkelgrünen Mooskissen, die von Farnen bewachsenen Lichtungen oder die bunten, gewölbten oder eingebuchteten, die ganzen oder die durchlöcherten Pilzhüte. Das Gleiche gilt für die Flechten, welche sich überall ebenso zäh wie unscheinbar ausbreiten und an den Stämmen wie an den Ästen haften. All diese Pflanzen bedecken das Waldesinnere, ohne dass wir sie berührend beachten.

07 Flechte Photo-ER 08 Fliegenpilz Photo-ER

Gemeinsam mit dieser vielfältigen Pflanzenwelt im Unterholz widme ich meine Aufmerksamkeit einigen Büschen: der Waldrebe, die sich zwischen den Ästen nach oben windet, den Kugeln der Mistel, die sich bis in die höchsten Tannenwipfel ansiedeln, oder dann dem Efeu, der als Schmarotzer oder Baumwürger bekämpft wird, obwohl er sich lediglich an der Rinde anklammert!

09 Clematis vitalba Photo-ER 10 Mistel Photo-ER


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