Vorwort
Liebe Besucherinnen, Liebe Besucher
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Die komplexe Lebensgemeinschaft Wald wird von Bäumen bestimmt. Sie geben uns den wertvollen und unvergleichlichen Rohstoff Holz. Herausragend sind die unverzichtbaren wirtschaftlichen und landeskulturellen Leistungen des Waldes. Abwechslungsreich ist auch die Geschichte des Waldes selbst.
In ihr formte der Mensch den Wald, aber auch der Wald den Menschen. Der Antlitz der Wälder wurde durch Ackerbau und Viehzucht, Rodung, Brand und forstliche Nutzung gestaltet.
Die heute bestehenden Wälder sind das Ergebnis eines Zielgerichteten forstlichen Handelns. Besonderes Merkmal und bestimmend ist, dass Wälder von Bäumen gebildet werden, die dort ein Leben lang konkurrieren, deshalb Stämme bilden und letztlich dadurch dem Menschen in vielfältiger Weise nützen.
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Was ist Wald
Die Meinungen und Definitionen darüber was Wald ist, gehen stark auseinander. Einerseits gibt es biologische und andererseits forstrechtliche
Sichtweisen, welche wiederum in andern Ländern verschieden sind. Für mich ist der Wald, in welcher Ausprägung auch immer, eine komplexe
Struktur aus verschiedenen Lebensgemeinschaften von: Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen. Dabei hat es die Natur so eingerichtet, dass alle
Komponenten wunderbar miteinander verknüpft sind. Der Begriff “Wald” leitet aus dem urgermanischen “Waltus” oder “Walpus” im übertragenen
Sinne als “Wildnis” ab.
Damals vor etwa 400 Mio. Jahren, verliessen die ersten Pflanzen die Meere und drangen ins Pflanzenlose Festland vor. Dort entstanden 100 Mio.
Jahre später die ersten Bäume. Es waren Farnbäume aus Riesenfarnpflanzen und auch Schachtelhalmbäume. Dann vor 20’000 Jahren wurde durch
die klimatischen Veränderungen, die Waldlose Vegetation zuerst durch Birken und Kiefern bereichert. Bis dann auf dem Höhepunkt der Erwärmung
vor ca. 7’000 Jahren sich die Eichen, mit andern Wärme liebenden Baumarten zu Mischwäldern gesellten.
Der Schweizer Wald
Heute zählen wir im Schweizerwald ca. 25 Baumarten. Rund 30% unserer Landesfläche sind mit Wald bedeckt. Dies ist für die Politik, die Bürger-
gemeinden als mehrheitliche Waldbesitzer eine grosse Verantwortung. Ja mehr noch, die gesamte Bevölkerung ist aufgefordert mitzudenken. Die
nachhaltige Waldwirtschaft leidet unter den Holzpreisen der vergangenen Waldschäden. Der Jahrhundertsommer 2003 hat dazu geführt, dass der Wald zum Teil an die Leistungsgrenze geführt hat. Viele Bäume waren den enormen Strapazen nicht gewachsen und sind geschwächt worden.
Ehrfurcht vor dem Wald
Wer die Entwicklung der Bevölkerung in den letzten 50 Jahren überschaut stellt fest, dass sie sich vielerorts, bei sich gleichzeitig wachsender
Mobilität und Freizeitgestaltung mehr als verdoppelt hat. Die Funktionen des Waldes haben durch die gesellschaftlichen Veränderungen eine
Gewichtsverlagerung erhalten. Die meisten Leute holen nicht mehr Brennholz im Wald, sondern sie suchen die Erholung. Von diesen Leuten wiederum benützen rund 70% öffentliche Einrichtungen wie: VITA-Parcours, Finnenbahnen, Feuerstellen und Wanderwege. Wenn unter diesen Umständen der
Wald nachhaltig, kontinuierlich und ohne Substanzverlust die geforderten Leistungen weiterhin erbringen soll, müssen seine Leistungsgrenzen respektiert werden.
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