Naturschutzgebiet Wildenstein

Auf einer Hochebene des Tafeljuras, oberhalb von Bubendorf (Kanton Basel-Landschaft) liegt auf etwa 500 Meter über Meer das Naturschutzgebiet
“Wildenstein” . Dieses Gebiet rund um das Schlossgut ist etwa 1 Quadratkilometer gross und ist aus verschiedenen Richtungen gut zugänglich.

Das Aushängeschild dieses wunderschönen Gebietes ist eindeutig der Eichenhain. Die zum Teil über 500 Jahre alten Stiel- und Traubeneichen sind eine Augenweide. Knorrig und majestätisch stehen sie da und strahlen mit ihrer natürlichen Macht, Ruhe und Erholung aus.

Wenn Sie einmal vor einer dieser Eichen stehen und sie bewundern, so spüren Sie, wie jede einzelne Eiche ihre eigene Geschichte erzählt. Dieser Eichenhain ist in dieser Art, die noch einzige Eichenweide der Schweiz. Deshalb wurde dieses Naturschutzgebiet vom Bund als nationale Bedeutung eingestuft.

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Zur Geschichte

Im Laufe des 13. Jahrhunderts wurde die “Burg Wildenstein” erstmals urkundlich erwähnt. Wildenstein ist die einzige, erhaltene Höhenburg im Baselbiet. Später dann im 17. Jahrhundert wurde auf Grund von Änderungen und Ergänzungen aus dieser Burg ein repräsentatives Schloss. Von Eichen bestandene Weiden waren damals in dieser Gegend aber auch in anderen Landesgegenden sehr verbreitet. Im Ergolzgebiet bedeckten sie über zehn Quadratkilometer. Aber nur auf Wildenstein ist noch ein Stück “Eichen-Wytwald erhalten geblieben. Nur deshalb ist Wildenstein von nationaler Bedeutung!

Zur Flora und Fauna

Alle Magerwiesen rund um den Eichenbestand unterscheiden sich deutlich vom restlichen Grünland. Sie werden nicht gedüngt und auch viel später geschnitten. Dadurch entsteht eine gewaltige Blumenpracht. Wildenstein ist der einzige Standort im Tafeljura, wo das “Kleine Knabenkraut” (Orchidee) wächst. Ein grosser Reichtum an Pilzen bedeckt die Gegend. Gegen 20 Arten wachsen an den alten Eichenstämmen und weitere, etwa 50 Arten wachsen in den Magerwiesen im ganzen Gebiet. Deshalb gehören diese Magerrasen zu den wertvollsten im Tafeljura.

Der hohe Anteil an Eichen und anderen alten Bäumen zeigt sich auch in der Vogelwelt auf Wildenstein. Gewisse Arten, welche in den Baumarten brüten sind hier gut vertreten. Zum Beispiel alle einheimischen Spechtarten wie: Grau-, Grün- und Schwarzspecht aber auch der Klein-, Mittel- und Buntspecht sind auf Wildenstein zu Hause. Ich persönlich halte speziell Ausschau nach dem Waldkauz. Regelmässig besuche ich immer dasselbe Exemplar. In einer knorrigen alten Eiche hat er sein Heim. Die tiefe Stille der Natur im Eichenhain lässt es zu, dass man den Waldkauz auch am Tag beobachten und bewundern kann.